Farblichtflügel ©

Der Farblichtflügel © - eigens für das Projekt Farblichtmusik gebaut - zeigt die Interaktionen von Klang, Farbe, Licht und Form im Raum auf. Mit dem Instrument lässt sich synästhetische Wahrnehmung in die didaktisch-musikpädagogische Arbeit einbauen.

Bekannte Künstler wie György Ligeti (1923-2006), Oliver Messiean oder Wassily Kandinsky («Violett», 1924 und "Der gelbe Klang", 1912) stellten diese Idee in den Vordergrund ihres künstlerischen Schaffens. Bereits im Mittelalter entstand unter Athanasius Kircher (1602-1680) und Isaac Newton(1643- 1727) die Idee zu einer Farbharmonie. Louis Bertrand Castels (1688-1757) erklärte: «Weil der Ton nicht fixierbar ist, muss man die Farben beweglich machen». Viel Aufsehen erregte das von Alexander Skrjabin in seinem «Prométhé op. 60» (1908 - 1910) verwendete Farbenklavier.

Die klangerzeugenden Elemente des Farblichtflügels sind darauf abgestimmt, die Charakteristik einer Farbe aufzunehmen und zu repräsentieren. Das setzt voraus, dass der Farblichtflügel unterschiedlichste Klangkörper bereit hält, deren Klangbilder insgesamt eben gerade nicht homogen sind. Unter Berücksichtigung seiner farblichen Anbindung und Zuordnung besitzt jeder einzelne Klangkörper seinen eigenen, spezifischen Klangcharakter.

Wieso nur ein Instrument?

Praktische und technische Überlegungen führten zur Einsicht, dass sich ein einzelnes Instrument einfacher steuern liesse als ein ganzes Orchester: Ein Flügel oder ein Klavier kann von einer Person bedient werden und bietet die Voraussetzungen, Farbe, Form, Bewegung und Klang zu veredeln.

Beim Bau des Farblichtflügels wurde einerseits auf bisherige Konstruktionen zurückgegriffen. Andererseits standen dem Team neue technische Möglichkeiten ebenso wie die aktuellsten Erkenntnisse des Klavierbaus, der Elektronik und der Computerwissenschaft zur Verfügung. Mit der Farboper «Violett» von Wassily Kandinsky wurde der Farblichtflügel eingeweiht.