DVD «ungefragt»

mit Booklet, gebunden 57 Seiten

Details zum Film:

  • 102 Min. entweder auf DVD erhältlich oder als Vimeo-Link
  • Film in Deutsch oder mit englischen Untertiteln
  • Making of 43 Min

 

Kurztrailer: Deutsch (Englisch)

Film: Deutsch (mit englischen Untertiteln)

Making-Off

 

ungefragt 2

Der Film

«ungefragt» ist ein verfilmter Liederabend mit Liedern berühmter klassischer Komponisten (u.a. Schubert, Schumann, Debussy) bis hin zu Jazzstücken und freier Improvisation. Der Film wird ausschliesslich von einer Protagonistin bestritten; die Handlung weist keine Texte und Monologe auf. Der Inhalt ergibt sich aus der Bildsprache und den Liedtexten. «ungefragt» reflektiert in eindrucksvollen Bildern und sensiblen Liedern die Sehnsucht nach Geborgenheit und Zugehörigkeit. Es ist die Fantasie, die zunächst Rettung bringt; hier hat die Hauptperson des Films all das, was das wahre Leben ihr vorenthält.

Diese «Sehnsuchtsdinge» lassen sie in ihrer erdachten Welt neu aufleben. Doch wie auch die Realität zeigt sich diese erträumte Welt nach und nach überwältigend, komplex, ambivalent, gar nicht so anders eben.

Es fragt uns keiner, ob es uns gefällt,
ob wir das Leben lieben oder hassen.
Wir kommen ungefragt in diese Welt
und werden sie auch ungefragt verlassen.

Mascha Kaléko

Die Forschung und die «synästhetische Haltung»

Der Forschungsgehalt des Films ist der umgekehrte Prozess einer Verfilmung von Musik und nicht wie üblich die „Musikalisierung“ von Geschichten und Bildern.

Das Thema Synästhesie wird im Film in zweierlei Arten verarbeitet: Erstens, indem die Grundidee zu diesem Kunstprojekt von Natalia Sidler ausging und auf ihren subjektiven synästhetischen Ideen aufbaut und Zweitens, indem bewusst Musik des französischen Komponisten und Synästhetikers Olivier Messiaen (1908-92) für den Liederabend ausgewählt wurde die in der Geschichte der Protagonistin später im Film wichtige Szenen darstellt.

Aus dem Textbuch zum Film:

Die mediterrane Wärme, die pastellenen Farben der Natur, die unterschiedlichen Wasserbilder im Film sowie die mittelalterlichen Bauten reflektieren das triste Leben der Protagonistin mittels der Traumwelt, in die sie sich flüchtet, ähnlich einer synästhetischen Empfindung. Synästhetiker sind in der Lage, sich in ihre inneren Bilderwelten zu begeben und, je nach dem, Situationen sehr intensiv zu erleben (ähnlich einem Trip, ausgelöst durch die Einnahme von Drogen).

Im zweiten Messiaen-Lied „Sourire“ ist unsere Protagonistin zwar in ihrer realen Welt, sieht aber ihr persönliches Inneres in der Darstellung eines Tänzers. Ein Moment von großer Intimität und des Zwiespalts mitten in der Großstadt. Mit dem Musikwechsel wird sie wieder aus der Lieblichkeit der Szene herausgerissen.

Beim dritten Lied „Pourquoi“, widerspiegelt das Bild in keiner Weise „die inneren» Emotionen der Protagonistin. Die Musik bildet einen bewussten Kontrapunkt zu ihrer äußeren Situation, ihrem verzweifelten seelischen Leben; sie widerspiegelt ihr inneres Dilemma, das Suchen und Fragen nach einer Lösung ihres stetigen, alles überdeckenden Weltschmerzes. Synästhetische Begabung kann im Kunstschaffen unterstützend wirken, kann helfen, Emotionen gezielter darzustellen, Kontrapunkte besser herauszuarbeiten, aber sie bleibt immer dem Synästhetiker vorbehalten.

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